Archiv: Ausstellungen

18. März 2016 bis 8. Mai 2016

Fabian Heitzhausen

Der gestiefelte Kater (master cat)

An neuem Ort setzt der Kunstverein Bochum zusammen mit dem Kunstverein Bochumer Kulturrat und der galerie januar die Gemeinschaftsprojekte der Kunstvereinehoch3 fort, diesmal in zusätzlicher Kooperation mit der Kortum-Gesellschaft Bochum e. V. Da die Licht- und Videoinstallationen, mit denen in den letzten Jahren zeitgenössische KünstlerInnen die Rotunde des Alten Bochumer Hauptbahnhofs bespielt haben, durch Bauarbeiten an der Erschließungasstraße zum bisher genutzen Spielort pausieren müssen, hat Kunstvereinehoch3 mit dem gläsernen Foyer des ehemaligen Toilettenhäuschens, dem heutigen Domizil der Kortum-Gesellschaft, eine spannende örtliche Alternative gefunden. Für das denkmalgeschützte Haus aus den 20er Jahren (schräg gegenüber vom Kunstmuseum Bochum) haben die Veranstalter den jungen Künstler
Fabian Heitzhausen eingeladen, für diesen Ort eine neue Videoarbeit zu entwickeln, die von der Glaswand der Eingangszone als einer Schnittstelle zwischen Drinnen und Draußen ihre bewegten Bilder nachts in den öffentlichen Landschaftsraum hinausstrahlt.

Fabian Heitzhausen (*1986) lebt und arbeitet in Köln und Düsseldorf. Nach dem Studium der Fotografie an der Folkwang Universität der Künste studiert er zur Zeit noch an der Kunstakademie Düsseldorf in der Klasse von Rita McBride. In seinen Arbeiten treffen ästhetische Welten sowie kunstgeschichtliche Bezüge aufeinander und treten in einen Dialog. Die verwendeten Medien, seien es Fotografien, Videoarbeiten, Texte, computergenerierte oder gezeichnete Bilder, werden hierbei als eigenständige Sprachen mit ihren formalen wie gedankengeschichtlichen Spezifikationen begriffen und eingesetzt.

Auch die für Bochum entwickelte Videoarbeit 'Der gestiefelte Kater (master cat)' von Fabian Heitzhausen besteht aus ganz unterschiedlichen Medien, nämlich sowohl aus computeranimierten Bildern wie aus collagierten found footage Aufnahmen und diversen Filmaufzeichnungen. Es geht in ihr um eine Exegese des titelgebenden Märchens in seinen unterschiedlichen historischen Nacherzählungen. Dabei entsteht  ein eklektischer Remix aus den Versatzstücken der bekannten Geschichte. So werden neben der klassischen Erzählung der Gebrüder Grimm auch Versionen von Charles Perrault (Le Maître chat ou le Chat botté), die Zeichentrickversion von Disney (1922) und ein japanisches Anime (1969) aufgegriffen und in eine neue Erzählung eingebunden. Von der bewegten Zeichnung über den Film bis hin zum computerberechneten Bild spielen in der Arbeit auch formelle Überlegungen zur Genealogie des bewegten Bildes eine Rolle.

Die Protagonisten im Video generieren sich aus den lebendig gewordenen Kunstwerken des Bochumer Stadtparks, die Vogelfigur des Wächterhäusschens tritt als Erzähler auf. In dieser Form offenbart sich das Märchen dem Betrachter als das, was es immer war: eine zynische Gaunerkomödie über Eggheads, Macht und Selbstausbeutung, die mit Hegels Herr und Knecht Dialektik mehr zu tun hat als mit einem cleveren sprechenden Kater.


Die Eröffnung findet am 18. März um 20.00 Uhr am Haus der Kortum-Gesellschaft statt, Sie und Ihre Freunde sind herrzlich eingeladen.

Einführende Worte von Ulrich Fernkorn, Kunstverein Bochum

Die Einladungskarte finden Sie hier.

Laufzeit täglich ab Einbruch der Dunkelheit bis 8. Mai 2016

Bitte beachten Sie, dass die Projektion aufgrund einer Veranstaltung vom 1. - 4. April 2016 nicht zu sehen ist.


Das Kooperationsprojekt von Kunstvereinehoch3 findet statt in Zusammenarbeit mit der Kortum-Gesellschaft Bochum e. V.

im Foyer des Hauses der Kortum-Gesellschaft Bochum e. V.
Bergstr. 68 a
44791 Bochum

(am Stadtparkeingang)

 
 
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