18.11.2012
Wir fahren am 18. November 2012 nach Frankfurt. Dort erwartet uns im Städel Museum die große Sonderausstellung Schwarze Romantik. Von Goya bis Max Ernst. Erstmals widmet sich damit eine Ausstellung in Deutschland der dunklen Seite der Romantik und ihrer Fortführung im Symbolismus und Surrealismus.
Es sind nur noch wenige Plätze buchbar!
Anhand von mehr als 200 Gemälden, Skulpturen, Grafiken, Fotografien und Filmen spürt die umfangreiche Schau im Ausstellungshaus des Museums der Faszination zahlreicher Künstler für das Abgründige, Geheimnisvolle und Böse nach. Auf-bauend auf dem eigenen Sammlungsbestand, der mit Werken von Francisco de Goya, Eugène Delacroix, Franz von Stuck oder Max Ernst wichtige Arbeiten zur Thematik versammelt, präsentiert die Sonderausstellung im Städel bedeutende Leihgaben aus international renommierten Sammlungen wie dem Pariser Musée d’Orsay, dem Musée du Louvre, dem Museo del Prado in Madrid oder dem Art Institute of Chicago. In den ausgestellten Werken von Goya, Johann Heinrich Füssli und William Blake sowie Théodore Géricault und Delacroix bis hin zu Caspar David Friedrich zeichnet sich eine romantische Geisteshaltung ab, die seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ganz Europa erfasste und bis ins 20. Jahrhundert hinein bei Künstlern wie Salvador Dalí, René Magritte oder Paul Klee und Max Ernst ihre unmittelbare Fortsetzung fand.
Die Arbeiten erzählen eindringlich von Einsamkeit und Melancholie, von Leidenschaft und Tod, von der Faszination des Grauens und dem Irrationalen der Träume.
Mit einem sowohl geografisch als auch zeitlich übergreifenden Ansatz, der Bezüge zwischen verschiedenen romantischen Zentren darlegt und komplexe ikonografische Entwicklungen vor Augen führt, will die Ausstellung das Interesse für die düsteren Aspekte der Romantik wecken und damit zu einem erweiterten Verständnis dieser Bewegung anregen. Viele der präsentierten künstlerischen Entwicklungen und Positionen resultieren aus einem erschütterten Vertrauen in ein aufgeklärtes, fortschrittliches Denken, das sich rasch nach der – als neues Zeitalter gefeierten – Französischen Revolution zum Ende des 18. Jahrhunderts ausgebreitet hat. Blutiger Terror und Kriege brachten Leid und den Zerfall gesellschaftlicher Ordnungen in weiten Teilen Europas. So groß die anfängliche Begeisterung war, so groß war auch die anschließende Enttäuschung, als sich die düsteren Facetten der Aufklärung in all ihrer Härte offenbarten. Nun widmeten sich junge Literaten und Künstler ver-stärkt der Kehrseite der Vernunft. Das Schreckliche, das Wundersame und Groteske machten dem Schönen und Makellosen die Vorherrschaft streitig. Der Reiz der Beschäftigung mit Sagen und Märchen und die Faszination für das Mittelalter traten dem Ideal der Antike gegenüber. Auch die heimische Natur gewann verstärkt an Anziehungskraft und wurde zum beliebten Motiv der Künstler. Dem hellen Licht des Tages begegneten der Nebel und die dunkle, geheimnisvolle Nacht.
Das von einem umfangreichen Katalog begleitete Aus-stellungsprojekt präsentiert das Romantische als Geis-teshaltung, die ganz Europa erfasste und sich weit über das 19. Jahrhundert hinaus fortsetzte. Wie für alle Epo-chenbezeichnungen gilt auch für die Romantik, dass der Begriff lediglich eine Hilfskonstruktion ist, der nicht die äußeren Merkmale eines Kunstwerks definiert, sondern eine innere Haltung der Künstler beschreibt. Der titelgebende Begriff "schwarze Romantik" lässt sich nicht bis zu seinen Ursprüngen zurückverfolgen, hat aber – wie die Romantik überhaupt – seine Anfänge in der Litera-turwissenschaft. Im Deutschen ist die Bezeichnung eng mit dem Anglistikprofessor Mario Praz und dessen Veröffentlichung La carne, la morte e il diavolo nella letteratura romantica von 1930 verknüpft, die 1963 auf Deutsch als Liebe, Tod und Teufel. Die schwarze Romantik erschien.
(Text © Städel, Frankfurt)
Kunsthistorische Betreuung:
Eva Maria Schöning M.A.
Reinhard Buskies M. A.
35,00 Euro Reisepreis pro Person
inklusive der Führungen und zuzüglich des Eintrittsgeldes
(Mindestteilnehmer 35 Personen)
Bitte melden Sie sich telefonisch, per Mail oder Brief an bei
Klaus-Peter Thommes
Liboriusstr. 11
44807 Bochum
0234/799001
oder über das Kontaktformular